der Autor dieser Zeilen ist Ökonom, mithin ein Mensch, der mit Zahlen etwas anfangen kann. Aktuell sind mir zwei Werte im Kopf, die Thorsten Herdan, Abteilungsleiter im Bundeswirtschaftsministerium und zuständig für den Klimaschutz bei Gebäuden, jüngst auf einer Tagung nannte: Im letzten Jahr seien rund drei Milliarden Euro an Fördermitteln in das energieeffiziente Bauen und Sanieren geflossen, 2020 hingegen schon jetzt 8,5 Milliarden. Das zeigt klar den Trend, den der Klimaschutz im Gebäudebereich genommen hat und der sich dynamisch fortsetzen wird.
Klar ist aber auch: Auf die Bauwirtschaft kommt mit GEG, neuer „Bundesförderung“ (BEG) und der Bepreisung der CO²-Emissionen ein Umdenken zu. Nicht nur die Bedeutung des Klimaschutzes in der Bevölkerung hat sich gewandelt, auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern sich derzeit komplett. Die Branche muss auf die anspruchsvolle Situation neue Antworten finden - in Form von neuen Gebäuden, neuen Sanierungsvarianten, neuen Geschäftsmodellen für Wärmelieferungen, neuen Unternehmens- und Unternehmertypen. Der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter sprach von „zerstörerischer Kreativität“, die nötig sei, um Umbrüche zu meistern und er sah den innovativen Unternehmer als Schlüsselfigur des Wandels.
Schumpeter ist lange tot, aber seine Worte werden auch im kommenden Jahr aktuell bleiben. Für 2021 wünsche ich Ihnen alles Gute und für die bevorstehenden Festtage eine erholsame Zeit.
Ihr Manfred Rauschen
Geschäftsführender Gesellschafter