Unterstützung von Kommunen bei der Energieberatung im Nichtwohngebäudebereich

Energieeffizienz |

Eine Studie im Auftrag der BfEE...

Ziel der Studie war die Aufstellung und Bewertung der vorhandenen Produkte und Fördermöglichkeiten zur energetischen Sanierung kommunaler Nichtwohngebäude. Durch eine Marktanalyse sollten bereits bestehende Hilfsmittel aufgezeigt werden, die Kommunen und gemeinnützigen Organisationen den Zugang zu einer energetischen Sanierung erleichtern und ob deren Anwendung im Rahmen der geförderten Energieberatung zu einer Verbesserung der Ergebnisdarstellung führen können. Mehrere Umsetzungsempfehlungen für Fördermittelgeber zur Anpassung der Vorgehensweise bei der Energieberatung und Gestaltung der Ergebnisberichte wurden erarbeitet. Sie sollen in die Fortschreibung der Förderrichtlinie einfließen.

Beispielhafte Maßnahmen aus der Studie:

In der ersten Option sollen detailliertere Vorgaben die Beraterqualität, die Vergleichbarkeit der Beratungen und die Umsetzungswahrscheinlichkeit erhöhen. So sollen zum Beispiel Checklisten zur Schwachstellenanalyse vorgegeben werden, um den Fokus auf energetische Mängel des Untersuchungsobjekts zu erhöhen. Zur Beschleunigung der Fördermittelbewilligung, sollen weitere Maßnahmen die Überprüfung der Berichte vereinfachen. So könnte zum Beispiel die Struktur von Tabellen und Grafikenvorgegeben werden, um die Ergebnisse unterschiedlicher Beratungsbüros vergleichbar zu machen.

In der zweiten Option wurde vorgeschlagen, die Anforderungen an die geförderte Energieberatung zu lockern. Einerseits wird es den Beratern hierdurch ermöglicht sich stärker mit bestimmten Sachverhalten auseinanderzusetzen, andererseits soll die Anzahl der geförderten Energieberatungen gesteigert werden. Durch Maßnahmen wie die Einführung einer zweistufigen Fördermittelausschüttung für Bericht und Präsentation wird zudem die Hemmschwelle für die Durchführung von Ergebnispräsentationen gesenkt. Bisher erhalten Berater den Zuschuss von bis zu 80% erst ausgezahlt, wenn die Beratung komplett abgeschlossen ist. Wird ein zusätzlicher Zuschuss für eine Ergebnispräsentation beantragt, so kann sich die Auszahlung noch einige Monate verzögern, da diese vor einem entscheidungsfähigen Gremium durchgeführt werden muss. Viele Berater verzichten daher auf die Präsentation, obwohl die Studie zeigte, dass insbesondere eine Präsentation der Ergebnisse zu einer Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen führt.

Die dritte Option sieht vor die Übersichtlichkeit der Berichte vor allem durch eine strukturiertere Formulierung der Mindestanforderungen zu steigern. Außerdem sollen die Anforderungen durch Beispielberichte verdeutlicht werden. Diese würden es bei Rückfragen ermöglichen auf bestimmte Darstellungsweisen oder Vorgehen zu verweisen.

Über allen Optionen stand die Empfehlung, den Beratungsumfang durch die zusätzliche Berücksichtigung von CO2-Folgekosten bzw. der CO2-Bepreisung, welche ab 2021 für fossile Brennstoffe erhoben wird, zu erweitern. Hierfür wäre es sinnvoll, wenn der Fördermittelgeber auch Methoden und Ermittlungsbeispiele veröffentlicht, da die Entwicklung des politisch bestimmten CO2-Preises bisher nur für die nächsten 5 Jahre bekannt ist.

Ebenfalls unabhängig von den genannten Optionen wird empfohlen, zukünftig eine Förderung für eine vorgelagerte Potenzialanalyse des gesamten Gebäudeportfolios einer Kommune anzubieten, da eine solche sowohl seitens der befragten Beratungsempfänger als auch seitens der Energieberater als sinnvoll erachtet wurde.

Der erhöhte Umfang und Anspruch an die Qualität könnte zwar zu einem leichten Rückgang der Beratungszahlen führen, qualitativ bessere Beratungen führen jedoch zu erhöhten Umsetzungsraten, wenn die neuen Vorgaben in erster Linie auf verständliche Ergebnisse für Entscheidungstragende abzielen.

Eine detaillierte Zusammenfassung der Studie finden Sie hier.

 

Auftraggeber:
Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

Autoren und Projektbeteiligte:
Jan Karwatzki (Projektleitung), Bernd Winterseel (stellvertretende Projektleitung), Christian Höveler
Öko-Zentrum NRW GmbH

Sandra Giglmaier, Anja Aschenbrenner, Christoph Gieseke
B.A.U.M. Consult GmbH

 

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