Unabhängig von Gas und Öl

Energieeffizienz |

Wie können Energiekosten gesenkt und Abhängigkeiten reduziert werden?

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine, knapper werdenden Ressourcen und stark steigenden Energiepreise beschäftigen sich viele Bürger:innen mit der Frage, wie sie den eigenen Energieverbrauch senken und unabhängig von fossiler Energie werden können. Dies haben wir zum Anlass genommen, um Tipps und Vorgehensweisen zusammenzustellen, mit denen Sie in den eigenen vier Wänden zu einer effizienten und nachhaltigen Energieversorgung gelangen können.


1. Energieverbrauch senken

Durch die Verbesserung des bestehenden Heizsystems sowie ein sparsames Nutzerverhalten kann kurzfristig ohne große Kosten eine Reduktion des Energieverbrauchs und der Energiekosten erreicht werden. Tipps dazu finden Sie unter den folgenden Links:

Weitere Informationen zum Energiesparen im Alltag und zur energetischen Sanierung von Gebäuden sind unter www.deutschland-machts-effizient.de zusammengestellt.


2. Beratungsangebote nutzen

Als Ersatz für Gas- oder Ölheizungen können z. B. Erd- oder Luftwärmepumpen, der Anschluss an ein Wärmenetz oder Holzpelletkessel - auch in Kombination mit Solarthermie - infrage kommen. Die Dämmung von Wänden und Dächern sowie der Austausch alter Fenster können ebenfalls den Energieverbrauch und damit die Abhängigkeit von Öl und Gas reduzieren.

Welche Maßnahmen für Sie und Ihr Gebäude geeignet sind, sollte im Rahmen einer geförderten Energieberatung untersucht werden. Da viele Maßnahmen mit hohen Investitionskosten verbunden sind, empfehlen wir dringend, ein Sanierungskonzept erstellen zu lassen, in dem die Einsparungen, die Kosten und möglichen Förderungen der jeweiligen Maßnahmen ermittelt werden.

Der Bund fördert die Energieberatung für Wohngebäude mit einem Zuschuss von 80 % der Beratungskosten (max. 1.300 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern).

Für Wohngebäude bietet es sich an, als Abschluss der Energieberatung einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen zu lassen, der sinnvolle, aufeinander abgestimmte Sanierungsschritte aufzeigt und eine höhere Förderung der empfohlenen Maßnahmen ermöglicht.

Unter www.energie-effizienz-experten.de sind Experten:innen zu finden, die für eine geförderte Energieberatung zugelassen sind und unabhängig sowie anbieterneutral beraten.


3. Energetische Maßnahmen fördern lassen

Bei der Umsetzung der Maßnahmen zur energetischen Sanierung oder zur Umstellung auf Erneuerbare Energien sollten Förderungen genutzt werden. In der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) werden sowohl einzelne Maßnahmen als auch eine Komplettsanierung zum Effizienzhaus gefördert. Die Förderung kann als Kredit mit Tilgungszuschuss oder auch als direkter Investitionszuschuss gewährt werden.

Kredite für Einzelmaßnahmen und Effizienzhäuser sowie die Zuschüsse für Effizienzhäuser müssen bei der KfW im Vorfeld der Maßnahme beantragt werden. Zuschüsse für Einzelmaßnahmen werden beim BAFA beantragt. Informationen dazu sind https://www.kfw.de/beg und https://www.bafa.de/beg verfügbar.

Für die Beantragung ist in der Regel eine Bestätigung und Baubegleitung durch Sachverständige von der Energieeffizienz-Expertenliste erforderlich. Lediglich bei der Erneuerung von Heizungsanlagen (ohne iSFP-Bonus) kann darauf verzichtet werden. In dem Fall reicht eine Fachunternehmererklärung des ausführenden Handwerksbetriebs aus.


4. Photovoltaik installieren

Durch die Installation einer Photovoltaikanlage kann direkt am Gebäude Strom aus Sonnenenergie erzeugt werden, um einen Teil des eigenen Strombedarfs zu decken und weniger Strom aus dem Netz zu beziehen. Die Verbraucherzentrale stellt umfangreiche Informationen zur Planung und Installation von PV-Anlagen sowie zu Stecker-PV-Anlagen zur Verfügung.

 

Die energetische Sanierung und der Umstieg auf Erneuerbare Energien können gerade bei älteren Gebäuden aufwändig und kostenintensiv sein. Daher sollte die Sanierung möglichst mit ohnehin anstehenden Maßnahmen kombiniert werden. Zudem können Zuschüsse und zinsgünstige Kredite helfen, die erforderlichen Investitionen zu finanzieren.

 

Wir hoffen, dass wir mit diesen Hinweisen eine kleine Hilfestellung leisten können. Das Öko-Zentrum NRW bietet aus Kapazitätsgründen derzeit keine Energieberatungen für Wohngebäude an. Bitte wenden Sie sich für eine weiterführende Beratung über die Energieeffizienz-Expertenliste an Berater:innen aus Ihrer Region.

 

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