Projekt des Monats

Energieeffizienz |

Klimafolgenanpassungskonzept für die ev. Heimstiftung Baden-Württemberg

Problemstellung und Zielsetzung

Zunehmende Extremwetterereignisse und Hitzeperioden wirken sich insbesondere auf vulnerable Bevölkerungsgruppen, unvorbereitete Einrichtungen und wenig gewappnete Gebäudebestände und Strukturen aus. Als einer der größten Dienstleistungsanbieter im Bereich Wohnen, Pflege und Betreuung in Baden-Württemberg trägt die Evangelische Heimstiftung (EHS) Verantwortung für rund 10.000 Mitarbeitende, 13.500 zu betreuende Personen in insgesamt 165 Einrichtungen.

Ziel des Konzeptes Klimaanpassung ist es, die Einrichtungen, ihre Mitarbeitenden und Nutzer:innen bestmöglich an den Klimawandel anzupassen. Zu diesem Zweck wurden mithilfe von Befragungen und Bestandsaufnahmen an sechs Pilotstandorten Handlungsbedarfe identifiziert. Bei den daraus entstandenen priorisierten und abgestimmten Maßnahmen wurde auf die Übertragbarkeit auf andere Einrichtungen geachtet. Mit dem Konzept möchte die Evangelische Heimstiftung allen Einrichtungen ermöglichen schnell und unkompliziert bestehende Maßnahmenideen aufzugreifen, anzupassen und umzusetzen.

Bestandsaufnahme und Vulnerabilitätsanalyse

Vor der Begehung wurden die zukünftigen Veränderungen des Klimas für jeden Standort der Piloteinrichtungen recherchiert. Diese Daten entstammen dem Climate Service Center Germany (GERICS), die auf Klimaprojektionen mit unterschiedlichen Szenarien beruhen, und zeigen bereits erste Unterschiede bei den Problemstellungen der Piloteinrichtungen auf.

  • Die Anzahl der Sommer- und Hitzetage erhöht sich besonders stark in Gemmingen und Ingersheim
  • Mehr tropische Nächte werden den Bewohner*innen von Kehl und Ingersheim zu schaffen machen
  • Die Jahresdurchschnittstemperatur wird in Friedrichshafen am stärksten ansteigen
  • Die Anzahl der Trockentage wird sich in Winnenden und Kehl am meisten erhöhen
  • Die Jahresniederschlagsmenge wächst besonders in Gemmingen, Ingersheim und Friedrichshafen

Die lokalen Gegebenheiten wurden detailliert für jede der sechs Piloteinrichtungen im Rahmen einer Bestandsaufnahme analysiert. Dabei wurde das Umfeld der Einrichtung, der Außenbereich des Grundstücks, die baulichen Strukturen im Gebäudeinneren sowie die Prozesse im Arbeitsalltag untersucht und bewertet. Neben Begehungen der Grundstücke und Gebäude wurden ebenfalls Befragungen verschiedener Personengruppen (Bewohner:innen, Mitarbeiter:innen, Haustechniker:innen und Heimleiter:innen) durchgeführt. Unter anderem wurden auch thermische Simulationen besonders betroffener Räume durchgeführt, um einerseits die Belastung zu quantifizieren, andererseits auch die Wirksamkeit von Maßnahmen darzustellen.

Die lokalen Gegebenheiten wurden detailliert für jede der sechs Piloteinrichtungen im Rahmen einer Bestandsaufnahme analysiert. Dabei wurde das Umfeld der Einrichtung, der Außenbereich des Grundstücks, die baulichen Strukturen im Gebäudeinneren sowie die Prozesse im Arbeitsalltag untersucht und bewertet. Neben Begehungen der Grundstücke und Gebäude wurden ebenfalls Befragungen verschiedener Personengruppen (Bewohner:innen, Mitarbeiter:innen, Haustechniker:innen und Heimleiter:innen) durchgeführt. Unter anderem wurden auch thermische Simulationen besonders betroffener Räume durchgeführt, um einerseits die Belastung zu quantifizieren, andererseits auch die Wirksamkeit von Maßnahmen darzustellen.

Im Ergebnis wurden die zukünftigen Veränderungen des Klimas näher beleuchtet und in Verbindung mit der Bestandsaufnahme wurde die Notwendigkeit zum Ergreifen von Anpassungsmaßnahmen herausgestellt.

Handlungsmaßnahmen

Auf Basis der Vor-Ort Begehungen, der Bestandsanalyse an den Standorten der Piloteinrichtungen sowie den Analysen zu den Klimafolgen und bestehenden Betroffenheiten der unterschiedlichen Nutzergruppen wurden Maßnahmenideen gesammelt, ausgewertet und zu 19 übergreifenden Maßnahmenvorschlägen in Form von Steckbriefen zusammengefasst. Die Maßnahmenvorschläge untergliedern sich in die Themenbereiche Sensibilisierung, Gebäude und Umgebung und Essen und Trinken.  Wobei sich der Themenbereich Gebäude und Umgebung in die weiteren Teilbereiche Bauliches, Umgebung sowie Struktur und Raumkonzepte untergliedert. Unter Bauliches finden sich neben einer allgemeinen Maßnahme, konkrete Handlungsempfehlungen für einzelne Räume innerhalb der Piloteinrichtungen in Steckbriefen. In diesen Steckbriefen wird zum einen die Problemstellung und ein Lösungsvorschlag beschrieben, zum anderen werden weitergehende Informationen genannt, die wichtig für die Umsetzung der Maßnahme sind; beispielsweise die nächsten Schritte, Kostenschätzungen, Hinweise zur Übertragbarkeit, einzubindende Akteure sowie weitere Hinweise, die es bei der Umsetzung zu beachten gilt.

Zudem wurden im Anhang weitere Informationen, wie ein Planungsleitfaden sowie weitere Informationen zu den baulichen Maßnahmen und zum Gebäudeumfeld, Factsheets für Kommunikationspartner, ein exemplarischer Interventionsplan, ein Kühlungskonzept bereitgestellt.

Die Maßnahmen wurden zudem durch fünf Kriterien bewertet, um eine Priorisierung der Maßnahmen zu vollziehen.

  • Direkter Beitrag zur Behaglichkeit bzw. direkte Klimawirkung
  • Beitrag zur Verhaltensänderung in den Einrichtungen
  • Gutachterliche Einschätzung zur Dringlichkeit (Förderlandschaft/ "im Trend")
  • Beitrag zur Schaffung von Strukturen und zum Erfolg weiterer Aktivitäten
  • Synergien mit dem Klimaschutz

 

Umsetzung der Maßnahmen

Die im Bericht festgelegten Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, die von allen Einrichtungen der evangelischen Heimstiftung umsetzbar sind, sollen zeitnah angestoßen werden. Dafür sind Schritte zur Fördermittelbeantragung und zum Aufbau kontinuierlicher personeller Ressourcen einzuleiten. Daher wurde die Priorisierung der Maßnahmen inhaltlich und visuell aufbereitet, um die Umsetzung der Maßnahmen in und um die Einrichtungen zu unterstützen.

 

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