Liebe Leserinnen und Leser,
Solidarität ist ein Fundament der Demokratie, eine zentrale Tugend in Gesellschaft und Familie. Sie wird aktuell zu Recht eingefordert, wenn es um die Unterstützung der Ukraine geht. Sie ist aber auch die Grundlage für die gerade beschlossenen Entlastungen von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Unternehmen in der Energiekrise. Zum Wesen der Solidarität gehört, dass sie meist eine „Einbahnstraße“ ist - weil die Empfangenden selten in der Lage sind, viel zurückzugeben. Im Falle der kommenden „Preisbremsen“ ist das aber anders.
Viele Bürgerinnen und Bürger und vor allem viele Unternehmen haben ihren möglichen Beitrag zu Klimaschutz und zum Ausbau der Erneuerbaren noch nicht geleistet. Wir reden hier nicht über Menschen, die bei den Tafeln in der Schlange stehen. Wer aber nimmt und zurückgeben kann, der sollte das auch tun - und gerade jetzt schauen, welche Einspar- und Effizienzpotenziale noch realisierbar sind. Der Alltag von Beratungsdienstleistern zeigt es: Es gibt so gut wie keine Betriebe, die nicht noch ein Dach für PV frei haben oder die Investitionen in technisch effizientere Anlagen vornehmen könnten. Den Status quo so zu lassen, weil der Staat einen Teil der Notlage lindert, ist der falsche – der unsolidarische - Schritt.
Ähnliches ist dieser Tage auch gefragt im ägyptischen Scharm El-Scheich, wo die COP27-Klimakonferenz stattfindet. Die Folgen des von „uns“ verursachten Klimawandels zeigen sich nicht nur im Ahrtal, sondern vor allem in Ländern, die wenig zu ihm beigetragen haben und sich kaum gegen ihn wehren können. Auch diesen Nationen gegenüber ist entschlossenes Handeln jedes Einzelnen bei der Reduktion von Treibhausgasen gefragt. Nennen wir es einfach: Solidarität.
Ihr Manfred Rauschen
Geschäftsführender Gesellschafter