Newsletter 04/22

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Glück auf, die Solarpflicht kommt: NRW schließt Vertrag und LCA-Kurs eine Lücke

Newsletter 6/20 – GEIG macht mobil, GEG macht Fortschritte, Energieberatung macht Zwischenbilanz
Öko-Zentrum NRW - Newsletter

Newsletter 04/2022

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

während diese Zeilen entstehen, blickt die Öffentlichkeit gespannt nach Düsseldorf: Dort läuft gerade eine Pressekonferenz, in der die kommende NRW-Landesregierung ihren Koalitionsvertrag vorstellt, der noch am Wochenende durch die jeweiligen Parteigremien bestätigt werden soll.

Es gilt als wahrscheinlich, dass es ein von den Grünen besetztes Superministerium nach „Habeck-Modell“ geben wird, in und von dem unter anderem die Dekarbonisierung der industriellen Prozesse im Bundesland mit den energieintensivsten Industrien vorangetrieben werden soll. Aber wie wird die dringend erforderliche Weichenstellung für eine Sanierungsoffensive der Gebäude geplant, wie die Intensivierung kommunaler Wärmeplanung und wie der Ausbau des Nachhaltigen Bauens? Wie werden die nur in holistischer Herangehensweise zu bewältigenden Fragen von Verkehr, Bauen und Klimaschutz in der Industrie gelöst, wenn sie nicht nur in die Zuständigkeit unterschiedlicher Ministerien fallen, sondern auch in die von Politikerinnen und Politikern mit unterschiedlichen Ambitionen in Sachen Klimaschutz? Das Thema Bauen erfordert nicht nur große (Ent-)Würfe und verbesserte Strukturen in Forschung, Beratung und Förderprogrammen, es braucht auch viele gute Entscheidungen in Details - und mitunter den Mut zum Unpopulären (wie die Verknüpfung des Neubaus mit strikten Nachhaltigkeitskriterien).

Die Dekarbonisierung der Zementindustrie muss nicht nur im zukünftigen Klimaschutzministerium vorangetrieben, sondern auch mit baupolitischen Entscheidungen flankiert werden. Dazu gehört ein Bekenntnis zum Bauen mit Holz, begleitet durch eine Wissenschaftsinitiative, die Ausbildung von Ingenieuren und gezielte Förderprogramme. In fünf Jahren, nach Ablauf der neuen Legislaturperiode, wird sich die schwarzgrüne Landesregierung daran messen lassen müssen, ob zumindest die Hälfte der Treibhausgasemissionen der NRW-Zementproduktion eingespart wurde und ob die Sanierungsquote bei Gebäuden, unter anderem durch stärkeren Einsatz industriell vorgefertigter Bauteile, auf landesweit mehr als zwei Prozent gestiegen ist.

Das Öko-Zentrum NRW bietet wie immer seine Hilfestellung an, bleibt aber auch unabhängig von Düsseldorfer Trends seiner Aufgabe verpflichtet, das klimaschonende und nachhaltige Bauen voranzubringen.

Ihr Manfred Rauschen
Geschäftsführender Gesellschafter

Solarpflicht, mehr Holzbau und digitaler Co2-Gebäudepass: CDU und Grüne legen Entwurf für NRW-Koalitionsvertrag vor

Berlin als Vorbild: Genauso „geräuschlos“ wie die Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene sollten auch die für die künftige Düsseldorfer Landesregierung über die Bühne gehen. Tatsächlich glückte das – wohl auch deshalb, weil sich am Rhein nur zwei Partner zu einigen hatten. Seit heute hat das, was CDU und Grüne in den Mittelpunkt ihrer Regierungsarbeit stellen wollen, klare Konturen: Die Bündnispartner in spe haben den Entwurf für den Koalitionsvertrag veröffentlicht und stellen diesen am Wochenende auf ihren jeweiligen Parteitagen zur Abstimmung. Ein zentrales Handlungsfeld soll – wen wundert es – der Klimaschutz sein.

Die wohl bedeutendste Ankündigung des Papiers in Bezug auf den Baubereich: NRW führt - in mehreren Etappen – die Solarpflicht ein. Den Einstieg sollen ab dem 01.01.2023 die öffentlichen Neubauten bilden, dann folgen die gewerblichen Neubauten (01/2024) und halbes Jahr später die kommunalen Bestandsgebäude. Ab Anfang 2025 könnten Solaranlagen dann auch für private Neubauten verbindlich werden. Weitere relevante Punkte: Das Bauen mit Holz soll forciert und ein digitaler CO2-Gebäudepass in einem Pilotprojekt erprobt werden. Auch das Nachhaltige Bauen wollen die Koalitionäre anschieben – auf diesem Feld bleibt der Entwurf aber vage. Was sich zwischen Rhein und Weser politisch tut, hat traditionell auch Einfluss darüber hinaus: Immerhin verzeichnet NRW allein 18 Mio. Einwohner – mehr als die fünf ostdeutschen Bundesländer und Berlin zusammen. Auch Nicht-NRWler laden wir daher ein, einen Blick zu werfen in die Zusammenfassung, die wir zu den wichtigsten Punkten des Koalitionsvertrages in Bezug auf den Gebäudebereich erstellt haben.

Noch einmal zurück zur Berliner Vorbildfunktion: Die dürfte auch für den Ressortzuschnitt gelten. Im Gespräch ist auch am Rhein ein Super-Ministerium mit den Zuständigkeiten Wirtschaft und Klima, geführt von Mona Neubaur (Grüne). Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, dass die bisherige Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) ihr Ressort behält, ergäbe sich eine weitere Parallele zur Berliner Konstellation – und ein potenzielles Spannungsfeld.

Ökobilanzierung bekommt mehr Gewicht – neues Schulungsangebot bereitet Energieberater:innen auf die Anwendung des Instruments vor

Die Zeitenwende ist da – auch im Bausektor. Dort wird sie erfreulicherweise friedlich eingeläutet, und das zu einem fixen Datum: Ab Anfang 2023 soll nach dem Willen der Politik ein neues Programm „Klimafreundliches Bauen“ die bisherige Neubauförderung der BEG ablösen. Diese Änderung markiert einen Paradigmenwechsel beim nachhaltigen Bauen: Statt vor allem die Errichtung des Gebäudes – seine „Bauzeit“ quasi – zu betrachten, rückt dessen gesamte „Lebenszeit“ in den Fokus. Insbesondere die Treibhausgasemissionen sollen über Errichtung, Betrieb und späteren Rückbau hinweg ermittelt werden und als Kriterium für eine etwaige Förderung fungieren. Dafür braucht es Fachleute, die die Ökobilanzierung beherrschen – und dafür wiederum Fortbildungen. Eine entsprechende Schulung entwickelt das Öko-Zentrum NRW derzeit im Auftrag des Bundes.

Mit der Lebenszyklusanalyse (LCA) steht ein Instrument zur Verfügung, mit dem sich Umweltwirkung und Ressourcenbedarf von Gebäuden schon in der Planung ermitteln lassen. Allerdings: Diejenigen, die Wärmeschutznachweise erstellen und Energieberatungen durchführen, wenden die Ökobilanzierung bisher kaum an – dabei wird diese Expertise dringend für den Erfolg der künftigen Klimaschutz-Programme gebraucht. Das vom Öko-Zentrum NRW derzeit erarbeitete Schulungsmodul („Ökobilanzierung für Energieberater:innen“) soll hier Abhilfe schaffen. Zu dem Forschungsprojekt gehören auch die Erprobung in Pilotkursen, eine Evaluierung und die Überführung in eine frei zugängliche Online-Plattform. Über den weiteren Verlauf informieren wir in diesem Newsletter und auf unserer Website.

Transparenz für den Markt der Gebäude-Energieberatung: GEB-Sommerumfrage 2022 läuft

Seit neun Jahren ist darauf Verlass: Kommt das Sommerloch, kommt die Sommerumfrage. Dabei ist das eine so ziemlich das Gegenteil des anderen, denn die jährliche „Meinungsforschung“ des Magazins „Gebäude-Energieberater“ (GEB) macht den Markt transparent und stopft die Wissenslöcher in Richtung der Berufsgruppe, der bei der Energiewende eine Schlüsselrolle zukommt. Die Umfrage begann pünktlich zum Beginn des Sommers – am 21. Juni – und läuft bis Mitte September. Gegenüber den Vorjahren gibt es einige Neuerungen.

Welche Qualifikationen haben die Gebäude-Energieberaterinnen und -berater? Wie verändert sich die Altersstruktur? Wo liegen die Interessen der Kundschaft, wo der eigene Fortbildungsbedarf? Solche und ähnliche Fragen gehören zur GEB-Sommerumfrage. Rund 500 Teilnehmende verzeichnete diese 2021 und zeichnete somit ein verlässliches Bild der Berufsgruppe. Neu aufgenommen wurden – auch auf Anregung des Öko-Zentrums NRW – in diesem Jahr Fragen zur Nachhaltigkeit, denn die wird, wie der Bund angekündigt hat, ab 2023 in der Neubauförderung eine größere Rolle spielen. Die Teilnahme an der GEB-Sommerfrage dauert nur wenige Minuten und erfolgt anonym. Zusammen mit den anderen unterstützenden Einrichtungen (GIH, e-u-z, eza! und ZEBAU) appellieren daher auch wir an alle Gebäude-Energieberater/innen: Machen Sie mit.

Neue Förderrichtlinie für progres.nrw: jetzt auch Wärmekonzepte für Unternehmen förderfähig

Novellen und Neuzuschnitte allerorten: Schon vor Putins Angriff auf die Ukraine unterlagen Förderprogramme einem steten Wandel; der Krieg hat diesen Prozess noch einmal forciert. Auch an einer tragenden Säule der NRW-Förderlandschaft ging dieser Trend nicht vorbei: Die nicht einmal ein Jahr alte Förderrichtlinie progres.nrw – Klimaschutztechnik avancierte zu „work in progres(s)“; seit Anfang Mai gilt nun eine neue. Die entscheidende Änderung: Die Landesregierung hat die Erstellung von Wärmekonzepten für produzierende Unternehmen und Handwerksbetriebe, insbesondere KMU, in das Programm aufgenommen und fördert diese nun mit einem Zuschuss von 40 Prozent (max. 25.000 Euro). In bestimmten Fällen sind die Konditionen sogar noch attraktiver.

Erhöhte Fördersätze gelten dann, wenn zusätzlich die effiziente Bereitstellung oder die Einbindung externer Wärme in die Produktion geplant ist. Dann können die Konzepte sogar mit 50 (bei KMU: 60) Prozent bezuschusst werden, wobei ein Deckel von 45.000 Euro gilt. Aufgrund der Förderrichtlinien stellt progres.nrw eine gute Ergänzung zu den vom Bund geförderten Transformationskonzepten dar, weil hier nur die Wärme betrachtet werden muss. Einziger Wermutstropfen: Der Fördertopf ist einstweilen nur mit 10 Mio. Euro gefüllt. Interessierte Unternehmen sollten also nicht allzu lange zögern mit der Antragstellung. Alles Wesentliche zu progres.nrw finden Sie hier.

CO2-Bepreisung: Bundeskabinett beschließt Gesetzentwurf zur Aufteilung zwischen Mietern und Vermietern

Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt der Volksmund. Geteiltes Leid ist Modernisierungsanreiz, sagt die Bundespolitik – und hat sich daher ein neues Gesetz einfallen lassen. Das „Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz" bereichert die deutsche Sprache um eine denkwürdige Wortschöpfung und das Klimaschutz-Instrumentarium um einen wichtigen Hebel, dank dem der Mietwohnungsbestand nicht länger ein Stiefkind der Energieeffizienz bleiben soll. Die für Januar 2023 geplante Neuregelung ist jetzt ein Stück näher gerückt: Ende Mai hat das Bundeskabinett den Gesetzentwurf beschlossen.

Das Grundprinzip des CO2KostAufG - so die Abkürzung - haben wir im letzten Newsletter erklärt: Da energetische Maßnahmen bei Mietwohnungen bislang daran krankten, dass die Eigentümer wenig Interesse daran hatten - hohe Energieverbräuche und -kosten konnten sie schließlich an die Mieter „durchreichen“ -, wird ein Aufteilungsmodell eingeführt. Abhängig vom Energieverbrauch des Gebäudes sitzen die Vermietenden finanziell künftig mit im Boot. Dabei gilt: Je höher der Energieverbrauch und somit der CO2-Ausstoß des Gebäudes ist, desto tiefer müssen die Eigner in die Tasche greifen. Details hierzu lesen Sie hier. Nach dem Go des Bundeskabinetts liegt das - von der CDU scharf kritisierte - CO2KostAufG nun zur Beratung beim Bundesrat, anschließend muss es noch vom Bundestag verabschiedet werden.

Der Süden macht das Rennen: Broschüre präsentiert prämiierte Projekte des Bundespreises Umwelt und Bauen

Wie viele Preise sind ein „Preis“? Bezogen auf den Bundespreis Umwelt und Bauen lautet die Antwort: maximal vier. Der vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt ins Leben gerufene und vom Öko-Zentrum NRW betreute Preis wurde 2021 zum zweiten Mal ausgelobt. In vier Kategorien hätten Entscheidungen fallen können, doch entschied die zehnköpfige Jury anders: Sie vergab nur einen Preis, und zwar in der Kategorie „Nichtwohngebäude“: Das Rennen machte hier der Neubau des Berufsschulzentrums in Mühldorf am Inn. Ebenso wie vier weitere Vorhaben, die das Gremium mit einer Anerkennung würdigte, wird das Gewinnerprojekt jetzt in einer Begleitpublikation zum Bundespreis näher dargestellt.

In derselben Kategorie wie das Berufsschulzentrum punkteten das Werk II der Firma elobau in Leutkirch im Allgäu und der Neubau der Kinderkrippe in Waltenhofen. In der Rubrik „Klimagerechte Sanierung“ gab es zudem Anerkennungen für das Stadtquartier Margaretenau in Regensburg und das Rathaus von Denklingen. Auffällig bei dieser Liste: zweimal ist Oberbayern vertreten, je einmal das Oberallgäu, die Oberpfalz und Baden-Württemberg. Das sollte Anreiz sein für Bauakteure anderer Regionen, sich am Bundespreis zu beteiligen - Gelegenheit dazu gibt es vermutlich 2023 wieder. Bis dahin kann man sich einlesen mit dem „Preisträgerbuch“ zum jüngsten Bundespreis, das hier als PDF kostenlos heruntergeladen werden kann.

„Think global, act global“: Kommunale Energie- und Klimaschutzagentur ist das neue „Projekt des Monats“

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die nachhaltigste im ganzen Land? Für das Institut der deutschen Wirtschaft ist die Frage geklärt: Ausgerechnet Wolfsburg, die Stadt des Autos, setzten die Forschenden auf Platz 1 in ihrem Ranking der nachhaltigsten Städte. Eine ganz andere Wahrnehmung haben die Juroren des „Deutschen Nachhaltigkeitspreises“: Sie sehen Stuttgart, Bottrop und Göttingen als Deutschlands nachhaltigste Großstädte. Hamm spielt in beiden Tabellen keine Rolle – zu Unrecht, wie wir meinen: Die östlichste Ruhrgebietsstadt ist äußerst aktiv in Sachen Klimaschutz – unter anderem mit einer eigenen kommunalen Klimaschutzagentur. Deren Betrieb ist unser neues „Projekt des Monats“.

Im Vergleich zu anderen hier schon vorgestellten Vorhaben ist dieses sicher das ungewöhnlichste. Das beginnt schon beim Zeitraum: Das „Projekt des Monats“ ist eines für (mindestens) vier Jahre, denn um eine Kommune mit rund 180.000 Einwohnern klimaneutral zu gestalten, braucht es einen langen Atem. Das wissen auch Politik und Verwaltung. Hamm, schon in der 1990er Jahren eine von drei Modellkommunen im NRW-Landesprojekt „Ökologische Stadt der Zukunft“, rief 2019 den Klimanotstand aus, erstellte in der Folge einen Aktionsplan mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2035. Das Handlungspapier sieht auch eine lokale Energie- und Klimaschutzagentur vor. Ihr Betrieb wurde nach einer europaweiten Ausschreibung an zwei örtliche Akteure vergeben: an B.A.U.M. Consult Hamm und das Öko-Zentrum NRW. „Think global, act local“ könnte als Leitsatz über dem umfassenden Maßnahmenpaket stehen, das seit Mai umgesetzt wird: Es reicht von Werbematerial bis zu Energieberatungen. Als Standortbestimmung und Instrument zur Erfolgskontrolle wurde gerade eine lokale Treibhausgas-Bilanz erarbeitet. Mehr über die Strategie für Hamm, von der vieles sicher übertragbar ist auf andere Kommunen, erfahren Sie hier.

Energieautarkes Bauen geht über die Wupper: Endspurt für den Solar Decathlon

Ursprünglich war sie eine Kleinbahn nach preußischem Gesetz und verkehrsrechtlich somit eine Eisenbahn: Die Wuppertaler Schwebebahn ist heute das Wahrzeichen der bergischen Großstadt. Ob Eisen- oder Straßenbahn (zu der sie 1943 umgewidmet wurde): Auch diese Touristenattraktion ist derzeit für wenige Cent buchstäblich erfahrbar – das 9-Euro-Ticket macht’s möglich. Ein spontaner Abstecher nach Wuppertal lohnt sich aber noch aus einem anderen Grund: Bis zum kommenden Sonntag (26. Juni) läuft dort der „Solar Decathlon Europe“ (SDE).

Vor zwanzig Jahren wurde in den Vereinigten Staaten dieser universitäre Zehnkampf für nachhaltiges Bauen und Wohnen in der Stadt ins Leben gerufen. Die Aufgabe für die Hochschulen besteht darin, Häuser zu entwerfen und zu bauen, die ihren Energiebedarf allein mit Solarenergie decken. Schnell verbreitete sich die Idee rund um den Globus; seit vierzehn Jahren gibt es auch einen Ableger in Europa. Mit der Veranstaltung in Wuppertal ist der „Solar Decathlon“ nun erstmals in Deutschland zu Gast. Ob die sechs deutschen Teams den Erfolg von 2007 wiederholen können? Damals gewann die TU Darmstadt mit ihrem „EnergiePlusHaus“, das anschließend vom Bundesbauministerium auf Deutschland-Tour geschickt (und an einigen Standorten von uns betrieben) wurde. Tickets für den SDE sind übrigens noch günstiger als eine Schwebebahnfahrt über die Wupper – nämlich gratis.

Duschkopf oder zahlen: Kampagne des Bundes macht Energiesparen zum Mitmachprojekt

Eisfach abtauen, Duschkopf wechseln, Beleuchtung auf LED umstellen – jede und jeder kann ihr oder sein Scherflein beitragen zum Energiesparen und damit zum Klimaschutz. Der Möglichkeiten gibt es viele – und die meisten sind nicht neu. Gibt es also knapp 50 Jahre nach der ersten Ölkrise von 1972 noch Menschen, die nicht wissen, wo private Handlungsoptionen liegen oder wo man dazu Infos bekommt? Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) sagt „ja“ – und hat daher im Juni die Kampagne „80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel“ gestartet.

Die Zahl meint nicht den Mitteleinsatz für die Energiesparwerbung, die uns künftig in Form von Anzeigen auf Anzeigetafeln, im Internet und in sozialen Netzwerken entgegenprangen soll; über die Kosten teilt das Ministerium nichts mit. Die „80 Millionen“ stehen für den Gemeinschaftsgedanken; gemeint ist die deutsche Allgemeinheit. Der Ansatz des Habeck-Ressorts, Energiesparen zum „Mitmachprojekt“ zu machen, erntete prompt Kritik: Von einer „Nebelkerze“ sprach die Deutsche Umwelthilfe und empfahl dem Minister, selbst tätig zu werden, statt die Verantwortung auf die Verbraucher zu verschieben. In die gleiche Kerbe haute der STERN: „Als wenn das Rausdrehen von alten Glühbirnen […] auch nur annähernd so viel bewirken könnte wie die richtigen Gesetze“. Die Süddeutsche Zeitung verwies süffisant auf Tipps, die aus der Zeit gefallen seien („Verzichten Sie auf Bildschirmschoner“). Gleichwohl: Für Einsteiger kann die Kampagne hilfreich sein, zumal Begriffe wie „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ verständlich erläutert werden und interaktive Angebote wie Telefonberatung enthalten sind.

Sehr hart, sehr fest, sehr langlebig – und sehr schädlich: Mediathek-Tipps zum Bauen mit und ohne Beton

Selbst Nordlichter, die mit Dialekt, Fußball oder sonstigen Besonderheiten unterhalb des Weißwurstäquators ihre Probleme haben, müssen es anerkennen: Bayern hat eine einzigartige Natur, eine, die nicht nur von Ortsansässigen hochgeschätzt wird: Nicht ohne Grund zählte der Freistaat 2019 erstmals mehr als 100 Millionen Übernachtungen. Vielleicht hat es auch mit dieser besonderen Wertschätzung für die Umwelt zu tun, dass die Mediathek des Bayerischen Rundfunks (BR) viele interessante Dokus zum nachhaltigen Bauen bereithält. Wir haben vier für Sie herausgesucht.

Gleich zwei befassen sich mit dem Baustoff Beton. Dessen Image ist angekratzt, denn Beton (genauer: der Zement darin) verursacht bei der Herstellung jährlich etwa 2,8 Mrd. Tonnen CO2 - rund acht Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Hinzu kommen weitere Emissionen durch die Erhitzung auf 1.400 Grad Celsius im Produktionsprozess. In seiner Reihe „Gut zu wissen“ geht der BR daher der Frage nach, ob es „Neue Rezepte“ zu diesem Problem gibt. Teil 2 befasst sich mit dem „Bauen ohne Beton“. Zwei weitere Sendungen zeigen, wie „Bauen im Einklang mit der Natur“ gelingen und wie „Die Zukunft des Bauens“ aussehen könnte. Mit einer Länge von je einer halben Stunde passen die Dokus gut in jede Mittagspause.

Termine und Lehrgangsstarts

Erweitern Sie Ihre Kompetenz und damit Ihren Kundenkreis. Auf unserer Internetseite finden Sie eine Übersicht unserer Fernlehrgänge und Online-Seminare.
(beachten Sie Corona-bedingt bitte auch die Hinweise auf unserer Website)

nächste Fernlehrgang-Starts:

Aufgrund sehr hoher Auslastung unserer Seminare stehen die nächsten Lehrgangstermine derzeit noch nicht fest.

Tipp: assen Sie sich unverbindlich vormerken, da Interessenten bei Neustarts vorab informiert werden.

Information und Vormerkung hier:

"energieberater 24 - Wohngebäude"

"energieberater24 - Nichtwohngebäude"

Online-Seminare:

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Wärmebrückenberechnung in energetischen Bilanzierungen

05.07.2022

Gebäudeenergiegesetz - Update und Ausblick

07.07.2022

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Sommerlicher Wärmeschutz

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Baubegleitung und Umsetzung von energetischen Maßnahmen in Gebäuden

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Grundlagen der Passivhausplanung und der PHPP-Bilanzierung

04.08.2022

Einführung in das Energiemanagement

09.08.2022

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Praxistipps zum individuellen Sanierungsfahrplan 2.2 (iSFP)

15.08.2022

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

23.08.2022

Technische Regeln für Innendämmung

24.08.2022

Mehr Unabhängigkeit durch Solarthermie

06.09.2022

Gebäudeenergiegesetz - Update und Ausblick

08.09.2022

Wärmebrückenberechnungen in energetischen Bilanzierungen

13.09.2022

Bedeutung von Wärmebrücken im baulichen Feuchteschutz

14.09.2022

Schlüsseltechnologie Wärmepumpen

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