eine Veranstaltung ist kein Messinstrument. Aber stellen wir uns einmal vor, die Kommunentagung, die wir seit nun neun Jahren mit unseren Partnern ausrichten, wäre ein solches: Dann wäre sie ein guter Gradmesser für den Stellenwert des kommunalen Klimaschutzes. Das meint nicht allein die Zahl der Anmeldungen, die sich von anfangs 70 bis 80 auf rund 500 im Jahr 2021 gesteigert hat – nein, auch die Intensität der Diskussion zeigt die Ernsthaftigkeit, mit dem der Klimaschutz in den Gemeinden und Städten endlich betrieben wird.
Strategien für die Klimafolgenanpassung und einen klimaneutralen Gebäudebestand standen im Tagungsprogramm und sowohl die Beiträge als auch die Resonanz darauf zeigen, dass man sich längst nicht mehr mit oberflächlichen Aussagen zufriedengibt. Gut so, denn ohne ambitionierte Projekte zu Solaranlagen auf kommunalen Dächern (und natürlich nicht nur dort), ohne regionale regenerative Wärmelösungen kommen wir den Klimaschutzzielen nicht näher.
Erfreulich ist auch das immer größere Interesse am Nachhaltigen Bauen. Zu lange lag der Fokus auf dem Energieverbrauch der Gebäude, während der Bau- und Rückbauprozess weitgehend ausgeblendet blieben. Dabei sind Fortschritte dort am besten - oder nur - auf kommunaler oder regionaler Ebene zu erreichen, wie sich beim Bauen mit Holz zeigt: Die Reduktion von Grauer Energie verbindet sich hier mit regionaler Wertschöpfung. - Hoffen wir gemeinsam, das runde Jubiläum der Kommunentagung im nächsten Jahr sowohl online als auch wieder in Präsenz erleben zu können. Das wäre dann auch ein Gradmesser für einen Aufwärtstrend in einem anderen Feld: der Gesundheit der Bevölkerung.
In diesem Sinne grüßt
Ihr Manfred Rauschen
Geschäftsführender Gesellschafter