Newsletter 01/20

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Mehr Geld von der KfW, mehr Prozente beim BAFA, mehr Wartezeit beim GEG

Ausgabe 1/20 vom 29. Januar 2020


Liebe Leserinnen und Leser,
 
zugegeben: Gute Vorsätze sind nicht meine größte Stärke. Aber Wünsche für das neue Jahr wird man haben dürfen. Zu denen gehört, dass sich die maue Weiterbildungslaune in der Bauwirtschaft wieder beleben möge. Seit Jahren brummt die Branche; Planer und Ausführende haben alle Hände voll zu tun. Klar, dass der Besuch von Lehrgängen, Fachtagungen etc. dann oft auf der Strecke bleibt.
Darüber sollte aber nicht vergessen werden, dass Nachhaltigkeit und Energieeffizienz starke Argumente liefern, die Kompetenz in diesen Themenfeldern auszubauen. Aktuell sind es umfangreiche Verbesserungen der Förderkonditionen, die dazu einladen, sich „auf den Stand“ zu bringen und im Hinblick auf die Kundschaft von erweitertem Know-how zu profitieren. Derart wäre man auch vor konjunkturellen Dellen gefeit, denn eines ist klar: Der Klimaschutz wird auch in der gerade beginnenden Dekade eine dominierende Rolle im Bauwesen haben. Weiterbildungsträger wie das Öko-Zentrum NRW stehen bereit. In diesem Sinne wünschen wir allen Freunden des Newsletters ein erfolgreiches 2020.

Ihr
Manfred Rauschen
Geschäftsführender Gesellschafter


 
Deutlich mehr Geld von der KfW: höhere Fördersätze für mehr Klimaschutz
Runter mit der Steuer, hoch mit der Förderung: Auf diese Formel lässt sich die Linie der Bundesregierung bringen, mit der diese, als Teil des Klimaschutzprogramms, das energetische Bauen und Sanieren anschieben will. Nachdem die steuerliche Absetzbarkeit energetischer Sanierungen schon zum Jahreswechsel eingeführt wurde, folgte zum 24. Januar nun auch die Anhebung der KfW-Fördersätze. Zumeist erhöht sich die Unterstützung für energieeffizientes Bauen und Sanieren um zehn Prozentpunkte, teils aber noch stärker.
Der Grund hierfür liegt darin, dass die KfW die Fördersätze der Kredit- und Zuschussprogramme für Wohngebäude aneinander angeglichen hat. Bei den Krediten kommt daher unter dem Strich sogar ein Plus von 12,5 Prozentprozentpunkten heraus. Die höheren Förderungen betreffen die KfW-Programme für Neubau und Sanierung von Wohngebäuden sowie für die Sanierung von Nichtwohngebäuden. Was genau sich ändert, lesen Sie in einer Zusammenfassung auf unserer Website.
 
Prozentualer Anteil statt Fixbetrag: neue BAFA-Förderung für erneuerbare Heizsysteme
Neues Jahr, neue Konditionen: Nicht nur die KfW packt bei ihren Förderungen seit dem 24. Januar einiges drauf (siehe vorherige News), auch beim BAFA können Antragsteller auf mehr Geld hoffen. Das gilt für diejenigen, die in erneuerbare Wärmeerzeuger investieren wollen, denn in diesem Bereich wurden zum Jahresbeginn die Förderungen deutlich erhöht. Beispielsweise lockt bei einem Austausch der Ölheizung nun ein Zuschuss von bis zu 45 Prozent.
Die Aufstockung ist Teil einer grundsätzlichen Umstrukturierung beim Marktanreizprogramm des BAFA zur Förderung erneuerbarer Wärmeerzeuger. An die Stelle der Festbeträge trat eine prozentuale Unterstützung. Die Strategie, möglichst bald von den fossilen Energien wegzukommen, kennt aber auch „Verlierer“: So werden Gas-Brennwertheizungen nur noch bedingt und Öl-Brennwertkessel gar nicht mehr vom BAFA gefördert. Eine Übersicht der Änderungen finden Sie hier.
 
Gefühlt täglich grüßt der Gesetzentwurf: GEG weiter auf dem Weg durch die Instanzen
„Es ist gute Tradition bei diesem Newsletter: keine Ausgabe ohne Neuigkeiten zum Gebäudeenergiegesetz (GEG)“. So leiteten wir die schon obligatorische News zu diesem Thema im letzten Newsletter des Jahres 2019 ein. Im ersten von 2020 erlauben wir uns, den Satz zu recyceln, denn, wie könnte es anders sein, es gibt zwar immer noch kein rechtskräftiges GEG, aber Überarbeitungen am Entwurf.
Der Stand ist folgender: Kurz vor Weihnachten wurde der Entwurf im Bundesrat debattiert – mit der Folge von Änderungsvorschlägen. Heute, wenn Sie diesen Newsletter lesen, berät der Bundestag über das GEG. Das bedeutet zweierlei. Erstens: Den Artikel auf unserer Website haben wir aktualisiert, Sie lesen ihn hier. Und zweitens: Auch im März-Newsletter werden Sie auf das GEG nicht verzichten müssen.
 
Vorbilder gesucht: BMU und UBA loben erstmals „Bundespreis Bauen und Umwelt“ aus
Anerkennung für den Einsatz eines bestimmten Baustoffes, für Barrierefreiheit, für Was-auch-immer: Die Baubranche ist sicher kein Sektor, dem es an Auszeichnungen mangelt. Jetzt kommt noch eine dazu. Bevor Sie das mit einem Gähnen quittieren: Der Neuzugang ist gleichwohl eine Bereicherung, das gewährleisten der Name, die Ausrichtung und die hochkarätigen Träger. Gemeint ist der 2020 erstmals vergebene „Bundespreis Bauen und Umwelt“.
Mit diesem Award wollen das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) Projekte mit Vorbildcharakter in puncto Nachhaltigkeit auszeichnen. Um die Breite des nachhaltigen Bauens zu zeigen, umfasst der Bundespreis neben Hauptkategorien wie „Wohngebäude“ oder „Quartiere“ noch drei Sonderpreise, beispielsweise für „Resilienz“. Näheres zu den Teilnahmebedingungen des Preises finden Interessenten hier. Fragen zum Bundespreis beantwortet das Öko-Zentrum NRW, denn wir haben den Bundespreis im Auftrag des BMU konzipiert. Abgabefrist ist der 15. April.
 
Vom Audit zum professionellen EMS:
UBA-Leitfaden zum Energiemanagement in Unternehmen in aktualisierter Auflage
Was nichts kostet, ist auch nichts wert“, behauptet ein bekanntes Sprichwort. Das mag oft stimmen, nicht aber bei einem Leitfaden, den das Umweltbundesamt und das Bundesumweltministerium jetzt in neuer Auflage publiziert haben. Die Lektüre der 104 Seiten starken Broschüre „Energiemanagementsysteme in der Praxis“ ist umsonst, aber ganz sicher nicht vergebens.
Der Hintergrund des Leitfadens: Bis Dezember 2019 waren zum zweiten Mal rund 50.000 Unternehmen in Deutschland gesetzlich aufgefordert, ein Energieaudit durchzuführen. Die betroffenen Firmen (und nicht nur die) sollten sich aus Sicht der Autoren überlegen, ob das Audit nicht ein Einstieg in eine weiterreichende Stufe sein könnte, nämlich ein Energiemanagementsystem (EMS). Neben entsprechenden Infos bietet die Publikation einen „Probedurchlauf“: Mit seiner Hilfe lässt sich mit wenig Aufwand prüfen, ob sich ein Energiemanagementsystem lohnt - und was im positiven Fall der Weg dahin aussehen könnte. Den Leitfaden „Energiemanagementsysteme in der Praxis“ können Sie hier herunterladen.
 
Geldregen aus Düsseldorf: Sporthalle in Ruppichteroth wird Musterprojekt im Klimaschutz
Rund 84 Kilometer muss man mit dem Auto von Ruppichteroth nach Düsseldorf zurücklegen und dafür bis zu eindreiviertel Stunden einplanen. Auf der Schiene ist die Verbindung deutlich besser – genauer gesagt: auf der Förderschiene. Vertreter der Flächengemeinde im Rhein-Sieg-Kreis erhielten jetzt in der NRW-Landeshauptstadt einen Scheck über knapp 2,7 Millionen Euro überreicht. Das Geld erhält die 10.000-Seelen-Kommune für die energetische Sanierung ihrer Bröltalhalle sowie deren Ausbau zu einem „Generationen-Informationszentrum Klimaschutz“. Die Förderung gehört zum NRW-Programm „KommunalerKlimaschutz.NRW“.
Die rege Teilnahme an den beiden Projektaufrufen (87 Bewerbungen) sowie das Gewinnerfeld belegt eines ganz deutlich: Findigkeit ist keine Frage der Größe. „Unsere Klimaschutzmanager im Rathaus haben einen Blick auf solche Fördermittel“, zitiert ein Online-Magazin den Ruppichterother Bürgermeister. Mit Lohmar zählt auch der zweite aktuelle Förderbescheid-Adressat zu den kleineren Kommunen. Mitgebaut am Förderschienenstrang nach Düsseldorf hat übrigens auch das Öko-Zentrum NRW: Dort wurde das Sanierungskonzept der Bröltalhalle entwickelt.
 
„Es saugt dich ein“: packendes Buch zum Klimawandel von Bernd Ulrich
Als „Klima-Goethe“ tituliert ihn der „Cicero“ und macht damit zweierlei deutlich: Das neue Buch von Bernd Ulrich befasst sich mit dem Kernthema unserer Zeit. Und: Der Mann kann mit Worten umgehen – andernfalls hätte er es auch wohl nicht bis zum Vize-Chefredakteur der „Zeit“ gebracht. Literatur zum Klimawandel gibt es reichlich, aber das Buch „Alles wird anders“ sticht mit seinem Stil aus der Masse heraus. „Ich las sein Buch nahezu in einem Rutsch – bis tief in die Nacht hinein“, schreibt „Cicero“. Und fährt fort: „Es packt und fesselt. Es saugt dich ein.“
Was das Politmagazin moniert – nämlich, dass der Problemanalyse im Buch keine Maßnahmenliste folgt -, kann man auch anders sehen: Der Klimawandel ist eben zu komplex für einfache Lösungen. Das Buch „Alles wird anders. Das Zeitalter der Ökologie“ von Bernd Ulrich gibt es für 16 Euro bei Ihrem Buchhändler. Dort zu kaufen, schont die Umwelt, ganz im Sinne des Autors.

Termine und Lehrgangsstarts
Erweitern Sie Ihre Kompetenz und damit Ihren Kundenkreis. Auf unserer Internetseite finden Sie eine Übersicht unserer Fernlehrgänge und Online-Seminare.

Hier eine Vorschau auf die nächsten Termine:
seit 17.01.2020  -        Fernlehrgang „gebäudeenergieberater24“ (Einstieg noch möglich)
seit 17.01.2020  -        Fernlehrgang „energieplaner24“ (Einstieg noch möglich)
seit 24.01.2020  -        Fernlehrgang „effizienzhausplaner24“ (Einstieg noch möglich)
20.02.2020        -        Seminar „Grundlagen zum Feuchteschutz mit Praxisbezug“
17.03.2020        -        Infoveranstaltung in Köln zum Fernlehrgang „feuchteschimmel24“
ab 30.04.2020   -        Fernlehrgang „feuchteschimmel24“ (Köln)
ab 11/2020        -        Fernlehrgang „baubiologie24“
 
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Tagungen und Kongresse:
24.04.2020 – Kommunenveranstaltung 2020

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