Klimaziele für 2022 erneut verfehlt

Energieeffizienz |

Emissionen im Gebäudesektor trotz Rückgang erneut deutlich zu hoch

20.03.2023: Beitrag aktualisiert

Das Bundesklimaschutzgesetz gibt vor, dass das Umweltbundesamtes (UBA) jedes Jahr zum 15. März die Emissionsdaten des Vorjahres vorlegt. Auf Basis dieser Daten soll beurteilt werden, ob die verschiedenen Sektoren ihre jeweiligen Klimaschutzziele eingehalten haben und wo gegebenenfalls nachgebessert werden muss.

Am 15. März 2023 hat das Umweltbundesamt mitgeteilt, dass Treibhausgasemissionen Deutschlands im Jahr 2022 leicht um 1,9 Prozent gesunken sind. Es wurden rund 746 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – das sind gut 15 Millionen Tonnen weniger als 2021. Insgesamt sind die Emissionen seit 1990 in Deutschland damit um 40,4 Prozent gesunken.

Auch wenn die Zielwerte des Bundesklimaschutzgesetzes (KSG) für 2022 damit in Summe eingehalten werden, gibt es auch deutliche Zielverfehlungen. Die Sektoren Verkehr und Gebäude liegen erneut deutlich über den im Bundesklimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmengen.

Im Gebäudesektor kam es 2022 zu einer Emissionsminderung von knapp sechs Millionen Tonnen CO-Äquivalenten (minus 5,3 Prozent) auf rund 112 Millionen Tonnen CO-Äquivalenten. Trotz dieser Emissionsminderung überschreitet der Gebäudesektor, wie bereits im Vorjahr, die erlaubte Jahresemissionsmenge, die bei 107,4 Millionen Tonnen CO-Äquivalenten liegt.

Die Emissionsreduzierung ist wesentlich in den gestiegenen Energiepreisen und der milden ⁠Witterung⁠ begründet. Die Absätze von leichtem Heizöl stiegen 2022 um rund neun Prozent an, um die Lagerbestände nach den geringen Heizölkäufen 2021 wieder aufzufüllen, auch in Erwartung einer möglichen Energiekriese.

Die Emissionsdaten des Jahres 2022 werden nun, wie im Gesetz vorgesehen, bis zum 15. April vom Expertenrat für Klimafragen geprüft. Danach haben die jeweils zuständigen Ministerien drei Monate Zeit, ein Sofortprogramm vorzulegen, das Vorschläge für Maßnahmen enthält, die den Gebäudesektor und Verkehrssektor in den kommenden Jahren auf den vorgesehenen Zielpfad bringen.


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